STRESS IST BESSER ALS SEIN RUF
Stress ist ein Zustand der erhöhten Beanspruchung und Belastung physischer und psychischer Art. Meist wird er ausgelöst durch Zeitmangel, Überforderung, Arbeitsverdichtung, eigenem Leistungsanspruch, ständige Erreichbarkeit, Konkurrenz und Mobbing. Doch Stress ist nicht nur schlecht, er verleiht uns Energie für den Alltag, spornt uns an und hilft uns bessere Leistungen abzurufen. Nur wenn er zu viel wird, wird er zum Problem. Erfahre in diesem Artikel wie du deinen Stresslevel durch Sport in der Waage hältst und welche Sportarten am besten geeignet sind!
KÖRPERLICHE REAKTIONEN BEI STRESS
Stress belastet und führt zu vielen körperlichen Reaktionen, wenn er permanent auftritt.
Doch schon bei akutem Stress zeigt der Körper Veränderungen: Die Pupillen weiten sich, der Herzschlag und die Atmung werden schneller, die Bronchien größer, man kann nicht mehr klar denken, das Hormon Cortisol wird vermehrt ausgeschüttet, versetzt uns in Alarmbereitschaft und macht Energiereserven frei. Schwer zu glauben, aber eine sinnvolle natürliche Reaktion – denn so waren wir vor Urzeiten gewappnet für ständig drohende Lebensgefahren (Kampf gegen andere Menschen um die knappen Ressourcen oder gegen wilde Tiere). Kämpfen oder fliehen als unmittelbare körperliche Reaktion und Ventil, um den Stressreaktionen des Körpers direkt zu "antworten".
Heute entfällt dieser Ausgleich häufig – wer geht nach stressigen Situationen denn schon gleich eine Runde joggen? So bleibt das Cortisol in unserem Körperkreislauf!
PERMANENTER STRESS MACHT KRANK
Sport und Bewegung helfen Cortisol abzubauen und die Glücksbotenstoffe Serotonin und Dopamin freizusetzen. Diese Neurotransmitter fluten das Gehirn und machen glücklich und produktiv. Das ist sehr wichtig, denn ein dauerhaft hohes Aufkommen von Cortisol, wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Es kann langfristig zu Muskelabbau, Heißhungerattacken, Diabetes Typ II, Bildung von viszeralem Bauchfett, erhöhter Gefahr von Infektionserkrankungen, schlechte Wundheilung, Wassereinlagerungen, Erhöhung des Blutdruck, absterben von Gehirnzellen und zur Senkung der Stoffwechselrate führen.
Gibt man seinem Körper nicht die Möglichkeit den Stress abzubauen, macht er uns auf Dauer krank. Wenn der Terminkalender überfüllt ist, die Arbeit einem zu Kopf steigt und das
Chaos langsam überhandnimmt, fällt man in eine Art Loch und bemitleidet sich selbst. Da hilft nur eins: Bewegung, am besten an der frischen Luft! Bewegung ist die einzige
Therapiemaßnahme, die systematisch wirkt und die meisten positiven Nebenwirkungen hat!
Mit Sport lässt du den Stress nicht die Oberhand gewinnen, sondern behältst die Kontrolle und bleibst selbstbewusst. Nimm es in deine Hand und ändere es selbst. Es ist dein Körper und deine Gesundheit!
DIE DOSIS MACHT DAS GIFT
Aber es gibt auch Einschränkungen. Intensität und Dosierung der Bewegung spielen eine entscheidende Rolle.
Wenn du beispielsweise zu lange oder zu intensiv trainierst – also über deine Grenzen gehst – erzeugst du zusätzlichen Stress, erreichst daher das Gegenteil von dem, was du eigentlich willst.
Ein Spaziergang kann unter Umständen also zielführender sein als ein 10-Kilometer-Lauf, bei dem du immer wieder auf deine Uhr schielst, weil du deine Bestzeit knacken willst. Moderater Sport an der frischen Luft ist nach einem anstrengenden Tag besser geeignet Stress zu reduzieren, als sich voll auszupowern!
"Wenn wir für unser Gehirn gehen, walken oder laufen, brauchen wir kein Wettkampf-Tempo an den Tag zu legen!" (Buchtipp: Dr. Manuela Macedonia, "Beweg dich! Und dein Gehirn sagt danke)
Presse deine sportlichen Aktivitäten nicht zwischen zwei Termine, nach dem Motto: Das schaffe ich schon irgendwie, sondern plane dir Zeit ein und stelle dich mental auf den Sport
ein. Sonst wird der Sport schnell zum Stressfaktor!
Stimmen über die positive Wirkung von Bewegung in der Natur
„Durch den Aufenthalt im Wald werden Puls, Blutdruck und Muskelspannung gesenkt, vom Stresshormon Cortisol wird weniger, von den Stimmungshormonen Serotonin und Dopamin aber mehr ausgeschüttet."
Umweltmedizinerin Daniela Haluza von der Medizinischen Universität Wien.
„Allein der Aufenthalt in Wald und Natur fördert unser gesamtes Wohlbefinden.“
Rudolf Freidhager, Vorstandssprecher der Bundesforste
„Die Einflüsse der Natur sind für unsere Psyche, für unser Immunsystem und für den ganzen menschlichen Organismus unerlässlich.“
Biologe Clemens G. Arvay
PRORITÄTEN SETZEN
Zwar wissen viele um die positiven Effekte von Sport, aber trotzdem schaffen sie es einfach nicht den Sport regelmäßig in ihren Alltag einzubauen. Vorsatz hier, Vorsatz da! – und trotzdem wird es nichts? Wie soll man das auch schaffen, wenn man gefühlt nicht einmal mehr Zeit zum Schlafen hat?
Aber dass genau das möglich ist, beweisen Tag für Tag Sportler, die ebenfalls Familie, Job, Freunde etc. – Und sie schaffen es auch. Es ist eine Frage der Prioritätensetzung und Disziplin!
DIE WICHTIGSTEN TIPPS UM MIT SPORT STRESS ERFOLFREICH ZU REDUZIEREN
1. Verabrede dich mit Freunden zum Sport. Wer gibt sich schon gerne die Blöße und sagt seinen Freunden ab? Stell dir nur mal das Gefühl vor! Deine Freunde sind fleißig beim Sport und du
daheim auf der Couch?! Das geht gar nicht! Außerdem macht der Sport mit Freunden gleich doppelt so viel Spaß und das motiviert!
2. Setz dir einen festen Termin, an dem du trainieren möchtest. Denk es dir nicht nur! - Nimm dir gleich einen Stift und deinen Terminkalender in die Hand und schreib es schön fett mit Rot in deinen Kalender. Schreib dir auf an welchen Tag und um wie viel Uhr du Sport machen möchtest und häng den Kalender so auf, dass du ihn jeden Tag siehst. So kannst du dich schon einmal mental auf deine Trainingseinheiten einstellen. Es hilft auch, wenn du dir schon einen Abend vorher deine Sportsachen bereit legst. Denn oft, sind es diese kleinen Dinge, die einen daran hindern sich aufzuraffen.
3. Finde die passende Sportart. Bist du eher leicht aggressiv und willst Energie loswerden, dann eignen sich beispielsweise flottes laufen, Ballsportarten, Kampfsport oder Rückschlagspiele wie Tennis und Squash, aber auch Crossfit oder Gruppenfitnesskurse.
Wenn du hingegen eher einen ruhigen Ausgleich suchst und den Kopf freibekommen willst, dann eigenen sich besser moderate Sportarten wie walking, Yoga und Tai-Chi, langsames laufen, Klettern oder Radfahren. Wichtig ist auch, dass du dir einen Sport suchst, der dir wirklich Spaß macht!